Harald Naegeli (2022)
«Dämonie aus dem Unbewussten
»Zwischen 2014 und 2018 schuf der Zürcher Künstler Harald Naegeli (*1939) den Bilderzyklus «Dämonie aus dem Unbewussten». In der Kapelle St. Martin waren die 37 Zeichnungen dieses «Bilderzyklus der Vergänglichkeit» im Sommer 2022 erstmals öffentlich zu sehen.
Schauplatz der Ausstellung war die Kapelle St. Martin. Als Fries gehängt, bilden Naegelis Werke in teils verstörender Bildsprache und düsterer Symbolik einen Kontrast, aber auch eine Vertiefung und Ergänzung der mittelalterlichen Malereien.
Kurz vor Eröffnung der Ausstellung bescherte Harald Naegeli der Insel Ufnau eine Totentanzzeichnung auf dem Beinhaus der Kirche St. Peter und Paul. Der Altmeister der Sprühdose setzte mit den zwei Skeletten ein "memento mori", ein beklemmendes und gleichzeitig fröhliches Mahnmahl der menschlichen Endlichkeit. Zwei tanzende Skelette, die sich von links und rechts ans Fensterchen klammern, das den Blick in die Beinkammer freigibt.
So kam die Insel zu ihrem «Ufnauer Totentanz», in Anlehnung an die Dutzenden von Totentanzzeichnungen in Zürich (2020), und in Fortführung von Harald Naeglies jahrzenhtelanger Auseinandersetzung mit der mittelalterlichen Totentanztradition. Die Sprühzeichnungen fanden weit herum Beachtung. Sie stiessen auf Faszination, aber auch auf Ablehnung. Unzweifelhaft fanden die gesprayten Skelette zum richtigen Zeitpunkt ihren passenden Ort: An der Aussenwand des Beinhauses auf der Insel Ufnau mit deren Kirche und Kapelle, mit Friedhof, Grabmalen.
Der Katalog zur Ausstellung, mit Texten von Abt Urban Federer, Markus Bamert,
Anna-Barbara Neumann und Ingrid Bachér, mit vielen Abbildungen, u.a. den 37 Zeichnungen des Bilderzyklus, ist weiterhin verfügbar.
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